Ich glaube und Ich habe einen Traum
sind berühmte Worte
Veraltet, jetzt

wo es so viel mehr Ãœberzeugungen
so viel mehr Wahrheiten gibt
mit denen man wegträumen kann

von der Realität
die nicht mehr zu erahnen ist
aber unausweichlich

ist, was sie ist, du musst
dich damit abfinden, du solltest
dich damit abfinden

aber lieber verpackst du sie
in lichtechte Lieblingsfarben
und hart gedachten Fakten

Ich weiß und Ich habe die Sicherheit
sind unsere Worte im Tumult
der zusammenstoßenden Meinungen

Sprechen mit Händen und Füßen

mit Fäusten Regen und wütenden Sturm

in Passwörtern dichten wer ich bin

Armschläge stampfen nicht überlegen



wer ich bin und wenn du kämpfst mit mir

wenn es stürmt in unserem Blut

auch du dich tanzend frei weinst

meine Seele verbunden mit deinem Herzen



den Himmel gefunden die Hand des anderen

unsere Schritte folgen der Sonne

mein ganzer Körper versteht

wer ich bin, fühlt was mich bewegt

Ich möchte keine gehobenen Regeln
verkünden, sie befolgen
genügt mir und manchmal
helfe ich einer Blinden

Nicht, indem ich sie
zu den besten Bettelplätzen führe
sondern indem ich ihr ein Fahrrad gebe
damit sie alleine gehen kann, außerhalb

der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
von Begierde, Besitz und Bewahrung
wo sie Kinder und suchende Menschen
nach den Weg fragen muss

weil es keine Werbetafeln gibt
und keine Erinnerungsboxen
mit aufgeschobenen Idealen
nur Menschen aus Fleisch und Blut

Ja, sogar die alte Leute sind jung
da drüben

Vielleicht sollte ich umziehen
die Nachbarn beobachten
ob ich zu ihnen gehöre

und nicht zu weit gehe
in Eigenartigkeiten
Ein bisschen ist schon lustig

Sie selbst sind auch stolz
auf ihren Beruf, ihre unvergesslichen
Erfolge und ihre Unentbehrlichkeit

für die traditionellen Feiertage
für alle, auch für mich
also, sie rechnen mit mir

Ich schätze ihre Gesichter
was für Männer sie sind
Kämpfer mit einer Axt

in der Hand, oder Soldaten
in schwarzen Kleidern, Diener
des strengen Beraters

Manchmal laufe ich in mir
fest, dann rüttle ich
Schreie los
Hier! Hier!

Ich haue Gedanken heraus
Ich existiere! Hey! Warum
zieht niemand
außer Tritt?

Ihre Kleider sind prall
ich schaue durch sie hindurch
kleine Hände springen aus
den fetten Beulen

Sie winken hoch
zu ihre Freunde
von der Decke, haha
mir ist's klar

Ich bin nicht verrückt
Singapur ist verrückt!
Alles ist in Ordnung
anständig und aufgewischt

Unsere Haut ist eine schöne Abtrennung
um mit Körper und Gliedmaßen zu lösen
und wenn wir küssend éin Atemzug sind

sind wir auch éin Geist
keine anderen Gedanken
éine Leidenschaft, nichts, was uns trennt

einig miteinander und mit uns selbst
komplett in grenzenlos

Aber wo Platz ist, kommt
Präsenz, leise schleichen
sich Gedanken ein, Hand in Hand

bauen sie eine dicke Mauer
als unerschütterliche Stütze
für vertraute Ansichten

Man sieht keine Wand mehr
nur eine grüne Hecke

wuchernd voller Wiederholungen
und verwurzelt in dem Bedürfnis
mit Bekannten separat zu sein

ohne Widerspruch
Ambivalenz und Verständnis
sicher und nicht machtlos

Manchmal schaue ich in den Spiegel
und sehe ich einen Blick
der Erkennung

der überspringt, von meinem Körper
zu meinen Gedanken
über mich selbst

Manchmal sagt Mama etwas
über Papa, das sie in mir erkennt
und manchmal mag ich es

aber lieber bin ich gemischt
mit Zügen von Mama
Papa, den Großmüttern und Großvätern

die das wohl gesehen haben müssen
aber ich erkannte ihren Blick
der Erkennung nicht

Manchmal sage ich etwas mit Ãœberzeugung
und überholt mein Zweifel mich sofort
während die anderen sicher sind

dass diese Worte von mir
viel aussagen
über mich

Ich möchte nicht schön schreiben
über die Beschwerden seines Lebens

und den Erfolg seiner Pläne es zu beenden
Es ist schrecklich

für mich, für mich
ist es nicht richtig, ist es anders

hätte es anders sein sollen
irgendwie zusammen

Manchmal erkenne ich ihn in einem Passanten
so halte ich ihn noch hier

aber jedes Mal entwischt er
selbst wenn ich sofort zu ihm springe

und einen Kuss gebe, ist er ein anderer
Kein Kuss genügte

um ihn leicht zu machen
zu leicht, um sterben zu können

und Küsse sind nicht genug
um mich wieder leicht zu machen

Namaste, fürchte mich nicht
Ich bin Godzilla!
Sei Ehrlich
– Ich bin Hassbar

Ich Gehöre Nicht Dazu ...
Ich bin Verlassen ...
Das ist kein Traum
Das ist ein Prähistorischer Albtraum

Manchmal frage ich mich ...
Bin ich ... ein Avatar geworden oder Wahnsinn?
Ich ... suche ... Reinheit
– Wesen, Glaube und Unschuld

Ich bin die Muse, ich spiele
die Lieder der Schönheit
von der Schule des Lebens
höre die befreienden Melodien

Geheimnisse in einer Welt der Dunkelheit
Ich höre auf die Stimme der Seelen
ich gebe keine Antworten, ich atme
mit den Wünschen

Befreie mich, ich bin begabt
Ich will nur deine Seele
ich rufe die Kraft der Liebe an
durch den Willen der Himmel und der Erde

Meine Worte und Manierismen, mein Geschmack
und meine Hilfsbereitschaft, alles
ist mir Mal um Mal vorgeführt

Zusammen sind wir eine Kopie von Menschen
die zusammen auch eine Kopie von Menschen
von Menschen waren

einzigartige Sammlungen
von gewöhnlichen Gewohnheiten

und allgemeine Eigenheiten

in einem temporären Körper
der eine Grenze zieht
zwischen dir und mir

zwischen allen Seelen und Sinnen:
für eine Vielzahl von Erfahrungen
die wir miteinander teilen können

um verbunden in unserer Vorstellung
die Grenzen wieder zu löschen
und mehr als wir selbst zu sein

Das Gras ist noch nass
um meine Matte
früh am Morgen
im Vondelpark

unter der hohen Kuppel
von Kondensstreifen durch
den blauen Himmel über der Stadt --
der Raum meines Geistes

Mein Wirklichkeitssinn knistert
heftig dadurch, entzündet
Lunten in meinem Kopf und
mein Gefühl, dass ich ich bin

zersplittert für eine unbestimmte Zeit --
die Restzeit
von «unbekannt»
ist unbekannt

Mamas Nachthemd an
mitten auf der Straße eislaufen
und auf dem Dachboden mit Zügen
weite Reisen machen, und doch
wenn später jemand sagt

Es war schon da
erinnerst du dich, damals?
Zwölf Jahre alt...
zwei vier sechs acht zehn
wer nicht weg ist, wird gesehen

schau dich nur um:
Menschen sind auf dem Weg
sie sind alle Passagiere
und fliegen auf ihrem eigenen
Sitz mit zum Selben

die Reiseregeln sind klar
lege die Sicherheitsgurte an
für Extras muss man bezahlen
aber Liebe und Schicksal
stehen nirgends zum Verkauf

dann zucke mit den Achseln
und rede über etwas anderes
denn der Verstand verlangt
dass du nichts persönlich nimmst
auch wenn es um dich geht

Wahlzeit: da sind sie
in hübschen Kleidern, die Feen
mit ihren Zauberstäben
auf meine Träume gerichtet

Funkelnde Sterne
eine wunderbare Welt
wünschen sie mir
ich bekomme es als Geschenk

wenn ich will, Sag es
meine Stimme
macht den Unterschied
aber der Narr lacht und tanzt

um die glänzenden Kleider
Er zeigt auf die Zauberstäbe
die zeigen zumeist aufeinander
der Rest ist Werbepapier

das die Probleme schön verpackt
sei also vorsichtig mit Wünschen
sie werden wahr
wie du glaubst

halb, und inkonsistent
mit einer Rechnung
für andere
oder für später

Nach ungeschriebenen Regeln
muss ich mich vorbildlich benehmen
darf ich nicht wild sein, und nur im Bett
groß küssen und meinem Herzen Luft machen

Weiter tue ich, als ob
ich keinen Körper habe
während anderen alles erlaubt ist
und sie sich überall legen können

auf einen warmen Felsblock, in einem Nest
im Heu oder im Wasser
und in ihren Räumen
wo niemand auf sie achtet

vielleicht niemand
es jemals weitersagt
um mal einen Moment wichtig zu sein scheinen
Aber ich muss immer ein Hemd tragen

von Scham und Angst
erwischt zu werden
und wenn ich mal alleine bin
hält Ungewohntheit mich zurück

Alte Leute erstarren
Sie essen immer weniger
Das ist der Beginn

ihres Endes, aber ich möchte vorwärts
Ich krieche und watschle, bis ich rennen kann
und inzwischen zaubere ich mich größer

Ich bin ungestüm, zumindest
in den Verlangen, die aus meiner Seele
knospen, unabhängig von der Saison

Es lodert ein hungriges Wachstum in mir
Ich esse, um weiter zu essen, es gibt so viel
zu greifen, ich springe

und ich esse, ich lebe

Ich bin wo ich bin
und auch sein möchte
ich trinke meine Mutter
und atme meinen Vater
ich verwurzele in meiner Mutter
und wachse in meinem Vater

Ich bin in der Blüte
der besten Zeit meines
Lebens, im Frühling meines
Lebens, wo ich bin
wo das Gras grüner ist
und wo ich bleiben möchte

Nachts ist der Himmel dunkel
wenn der Mond schwarz ist
tagsüber scheint die Sonne
oft hinter den Wolken
wenn es regnet, werde ich nass
und dann trockne ich wieder

So bleibt alles immer wieder
wiederholt beim Alten und
innerhalb dieser Sicherheit kann ich
mich fast unbemerkt
ändern, während ich bin
wer ich bin und wer ich sein möchte

Signale treten immer
die Welt verkehrt herum
und stellen sie auf den Kopf
sobald ich das für normal halte

Wie ein Held fliege ich künstlerisch
zu den täglichen Zerrüttungen
und ich ruhe lange im Bett
nach der Wiederherstellung

des Gleichgewichts
so jung bin ich
Und wenn ich das nicht mehr bin
wenn die Probleme erst wirklich

außerhalb von mir liegen, tue ich
meine guten Werke mühelos
in Gedanken, das normale
Leben ist schon schwer genug

Es genügt, zu gewinnen
mit Güte, das höchste
erreichbare, das man gewinnen kann
als Ritter und Pferd in einem

Von Kaisern und Drachen
muss ich nicht träumen
ich weiß, dass ich genauso bin
ein Brennpunkt

von Energie, die Energie
die zu allem imstande ist
wenn der Weg offen ist
und sie Wünsche kennt

um nach hin oder von weg
zu fließen, Flüsse
von Leben und Wissen
dass das das Leben ist

Ein Brennpunkt
möchte ich sein, ich träume davon
zu erneuern, erneuern
was festgelaufen ist

oder entgleist, Ordnung
weiterzugeben, das Feuer
des Lebens, das schnaubende
Feuer, mein schnaubende Feuer

Alles geht von selbst, habe ich bemerkt
sodass es leicht war
mich darauf zu verlassen
und zu tun, was mir gefällt

Daher sehen andere mich
auf einem Thron, sie fragen
meine Führung, also beachte ich
was sie erreichen wollen

Es kostet mich die Freiheit
einen eigenen Weg zu gehen -
im Austausch für Achtung
und die Freiheit, zu gucken

nach Menschen, ihre Handlungen
und damit den Verlauf des Lebens
besser zu verstehen und sie manchmal
ein bisschen zu führen

Aber mich selbst zu leiten ist anders
Es bleibt schwierig
den Thron herabzusteigen
und Abstand zu nehmen

Nach meiner Initiierungszeit in Klassen-
zimmern, Werkstätten und zu Hause
im Bett, wusste ich es sicher, auch ich

bin ein Teufelskind, so ein Geist
der in Fleisch und Blut des
Genusses überleben kann

Schürze um, Essen zubereiten
Weihrauch im Kleiderschrank
und Seife über meine Haut

Jeder Biss, jeder Kuss ein Ja
meiner Sinne
internen und externen

Ich konnte nicht irdischer sein
als von Lust zusammen
einen neuen Mensch

initiieren in einem Körper

Es gibt kaum Wind, trotzdem
wirbeln schon Blätter
für meine Füße, und so
fühlt es sich oft an

Was ich nicht festhalte, weht weg
und kann einfach in Stücke fallen
also springe ich mit langen Armen
wie ein Jongleur hin und her

Werde ich alles passieren
lassen und zuschauen
mit Stacheldraht
um meine Gedanken?

Änderungen und Verfall
werden niemals aufhören, also
balanciere ich am Kipppunkt
in der goldene Mitte

Ein Spiel muss ernsthaft
gespielt werden, und ehrlich
ansonsten ist es ernst

Das ist genau das Problem:
es gibt immer Spielverderber
die nicht erreichbar sind

wenn du sie zur Ordnung
rufen willst in der Wüste
also musst du höher hinaus

höher als das Höchst-
gericht, zum Stern
deines Bewusstseins über

den Illusionen auf der Erde
und dem halben Wissen
der unruhigen Menschen

die keine Stille kennen
ihre Gedanken füllen
mit Pflichten und Wünschen und

Ansprüche an anderen machen
aber ich hebe geschickt einen Schild
gegen ihre Trümpfe

Der Himmel ist meine Freiheit
dich kennenzulernen
einander in die Augen zu gucken

und über die Wunder
die zum Greifen nah sind
in den Details um uns herum

und in uns als Lebewesen
so vertraut und doch
unergründlich, sicherlich

unsere Gefühle, die immer
alles durchfließen und
uns führen oder frustrieren

und über das Wunder von allem
miteinander verbunden
in einer höheren Einheit

von uns, der Rest, alle Teile
und Teilchen, die Wunder
auf der Erde und im Universum, also

über alles miteinander zu sprechen
um uns umso mehr bewusst zu sein
dass wir den Himmel der anderen sind

Heilsam ist der Rhythmus
der Jahreszeiten, der den Herzschlag
der Menschen im Gleichgewicht hält

wenn sie naturgetreu mit ihm Schritt halten
So könnte ich die geräumige Zeit des Winters
füllen

mit flüchtigen Vergnügen, zu Hause
auf Reisen in einem bequemen Sessel
mir Filme ansehend, die mich unterhalten

und mich vergreifend an den Vorräten
obschon Distanz möglich ist
weg von den vollen Tagen

eine echte Reise machen, über Berge
wo die Luft klarer ist
und die Ausblicke auch

innerlich sich entfalten
und mich überraschen
mit einer warmen Sonne

in der Mitte meines Körpers
die meinen Geist erleuchtet
und erweitert mit dem dünnen

Wissen von der Erde und alles
was in ihrer Haut lebt
und mit mir verbunden ist

In der Ãœbergangszeit
ist es eine Weile Frieden
Um sich gegenseitig zu bekämpfen
sind die alten Kräfte zu schwach

und die neue noch zu gering -
nackte Kinder
die alle milde machen
und zeitweilig entwaffnen

in der bedauerlichen Erkenntnis
dass dieser Blöße ihre Unschuld
verlieren wird an die Verlangen

die im Wachstum von Körper
und Geist wuchern und
Leben versetzen können
als ob es einen Krieg gibt

Es kostet ein Leben
von verpassten Gelegenheiten
um alt und weise zu werden
und Frieden zuzulassen

Es ist das alte Lied:
Alles Wird Neu, Alles
Wird Jung, so grausam
ist die Schönheit des Lebens

die Erwachsenen opfert
für ihre Schuld
ihre große Schuld
des Alterns

Sie dürfen bleiben, weise
und kompetent oder nicht
wenn sie ihren Platz aufgeben
schon bevor sie darauf gefasst sind

Vielleicht werden sie dann verstehen
dass sie sich früher auch um einen guten Platz
gedrängelt haben, und noch schlimmer
dass es niemandem etwas gebracht hat

so dass es keine Opfer für die Jugend gibt
Es gibt nur echte Bedürfnisse, um den
verschwendenden Ego dafür zu opfern
und hoffentlich gibt es gastfreundliches Mitgefühl

Hier leben Leute
in nassen Kartons
und ich schreie nicht
ich setze mich nicht ein
für eine Zuweisung im Budget

Ich fühle mich allein
genau wie die anderen
in ihrem Haus und sauberen Kleidern
die schon so viel zu tun haben
und geniert vorbeigehen

mit einem freundlichen Gruß
der ein Gespräch abbricht
bevor es beginnen kann
und die das schnell vergessen
bevor es zum Problem wird

Manchmal geben wir Geld
Was sonst könne man tun
als über seine sündigen Bedürfnisse
nachzudenken und zu nutzen
was man danach übrig hat

Via Via weiß ich ungefähr, wer ich bin
einer unter all den Menschen

die die Stadt am Leben halten
und mir meine Seele zeigen
Wir ernähren uns gegenseitig, essen
uns also gegenseitig als éinen Körper
Menschheit, hungrig zu leben
ungefähr wissend, wer wir sind
inmitten von einander und dem Rest
auf unserem langen Weg
nach oben, unten
und herum

Die Ziele, die ich hatte, verloren
und nicht vermisst, verloren
in Ubuntu

Mach schon, werfe mich vor
dass du wenig Aufmerksamkeit bekommst
Es ist wahr

Ich bin
mit mir beschäftigt
Ich weiß sehr gut

dass mein Leben zu kurz ist
um zu verschieben

was wichtig ist
nicht nur du

auch meine Eigentümlichkeiten
Spässe, Gewohnheiten
und Verantwortlichkeiten

für meine Gesundheit, zu Hause
mit den Nachbarn und bei der Arbeit
Ich bin stolz darauf

was auch immer du davon hältst
also mach schon, werfe mich vor
dass ich mich liebe

Die halbe Welt ist frei und feiert
den Frieden auf der Erde, aber ein Freund
meines Mannes hat Probleme

mit seiner Frau, er bleibt
eine Weile bei uns (unterhaltsam)

Abends erzählt er ganze Geschichten
über die Fremden in unserer Stadt
wo er nicht leben möchte

von der Angst vor den ungebetenen Gästen
von der Angst zu verlieren, was er hat

sein Einkommen, seine Sachen
vielleicht sogar seine Frau
Ich sehe, dass er es nicht wagt, Liebe

zu geben, es nicht wagt, große Ideen
zu denken und zu leben

Nur in kleinen Gesten
beiläufig aus seiner Gesäßtasche
spricht sein Gewissen

von Freiheit
Gleichheit und Brüderlichkeit

Was ich heimlich tue
aber nicht verborgen

für mich, die Wahrheit
die ich nicht wissen will

aber manchmal doch sehe
in den fragenden Augen

anderer, überrascht
oder verletzt, an der Grenze

eines Urteils über mich
ist die Wahrheit in den Augen

meines Gewissens, das mich untersucht
Ich schwitze, es ist ein Fegefeuer

und so lange es dauert, ist es
die Hölle: ich bin nicht

nur ich
sondern einer der anderen

Das ist das Drama

Ich sehe es
in der Isolierscheibe

Menschen tragen sich
auf dem Rücken

ihre Hemden sind enger
als ihre Haut

Truthahnkerle heben ihren Fächer
stolzer als Herr Pfau

     mit gefesselten Händen
     stolzieren sie in der Luft

     ihrer trockenwindigen Darmbakterien
     herum und sie lassen die Obdachlosen

     von den nassen Münzen aus
     dem alten Liebesbrunnen leben

und ich sehe, dass ich mitmache
das zu behalten, was ich habe

mein liebes Ich auf meinem Rücken
denn ich liebe meine liebe

Täuschung

Ich machte mich auf den Weg
um Frieden zu schließen, dieses Hotel
war vier Jahre lang mein Hof

Ich habe um Weisheit gebetet, Päpste
abgesetzt, und außerhalb der Mauern
ließ ich eine Bühne errichten

Für die Wissenschaft, die nicht beiträgt
     zur Lösung der Probleme, sondern
     die Welt komplizierter macht

Für den gelehrten Rektor aus Prag
Für ein Sommerfeuer für die Bürger
     und die Frauen, die sich zu uns hergeben

denn Politik treiben ist Theater
in den Sälen und den Kirchen der Stadt
auf Märkten, in Hotels und Bordellen

Lasst die Mädchen in unserem Bett
mal lachen über unsere Nacktheit
und das Spiel mit Kronen und Zeptern

Lasst die Schellen mal klingeln
an ihren Narrengugeln

Wie du suche ich
nach Unterschieden, um zu verstehen
was anders war

im Mutterleib, in der Nachbarschaft
in der wir aufgewachsen sind
und bei den Menschen, die dort lebten

Und ich weiß es nicht
Wir sind uns ähnlich, so oder so
rollten wir einen Sandhügel hinunter

pfifften auf Strohhalmen oder Eichelkappen
entdeckten die Null nach oft Zählen
lernten, mit Brot zu schreiben

und taten unser Bestes
um die Buchstaben essen zu dürfen
es war alles anders das gleiche

Auch die Onkel und die Tanten
und die Kinder aus der Nachbarschaft:
die Unterschiede sind zahlreich

aber zu gering
um sie zu ertappen
Also muss ich mal schlucken

und zugeben, dass es wahr ist
dass du genauso gut bist
wie ich denke, dass ich bin

Unterschiede ziehen Grenzen
und dafür gibt es Worte:
Baby, Kind, Mann und Frau

rot, braun, gelb, dumm und klug
schwarz, weiß, Landsmann, Barbar
Wir wissen alles darüber

Es gibt einen Grund dafür
dass wir unschuldig sind und
andere Täter sind

Dafür gibt es Worte
und auch Antworten: Strafe, Pest
Absturz, Bomben und Granaten

Totschlag, Jagd, Gas und Feuer
alles innerhalb der Grenzen
von Zuerst Eigene Gesetze

Zuhause, auf dieser Seite und
Zuhause, auf der anderen Seite der Grenze
wünschen die Menschen sich Frieden

Heute ist genau wie gestern
Ich drehe mich noch einmal um
Wenn ich nur so leben könnte
wie ich es möchte

Ihr könnt es
ohne Probleme tun
aber über meine Wünsche
macht man Umstände
Lass mich in Ruhe, hör auf
mit diesen Regeln
und gelernten Meinungen
Ich habe keine Lust
mich ständig zu verteidigen
und nachzudenken
über die Probleme anderer

Es wurde schon genug nachgedacht
ich muss es nicht
noch einmal tun, warum
sollte ich mich quälen?

Leer den Tagungsraum
Die Sitze wieder in einer Reihe
Der Schirm in der Ecke spritzt noch
die neuesten Nachrichten

Ich lege mich auf den runden Tisch
strecke, und ergebe mich
dem Wohlgefühl, gestreichelter
Bequemlichkeit, oh, nicht jetzt

an deine Hände denken
nicht an getroffen Entscheidungen
Pläne und Aktionspunkte und
nicht an das Rauschen von außen

das Kräuseln der Luft
um den boxenden Betrieb
das Aufprallen von Gewinn
quer durch Radschläge der Eile

das Leben unseres Auswuchses
von Taten, obwohl die mir manchmal lieber sind
als Wörter, obwohl die mir manchmal lieber sind
weil jedes Leben zählt

Signale in der Atmosphäre
legen ein Informationsnetz
über mein Gesicht

Sie dringen durch meine Sinne ein
erregen mein Gehirn und fesseln mich
mit Anmut, Staunen und dem Wunsch

zu verstehen, was
sie in mir drücken und ziehen
in meinen Gedanken

und Bedürfnissen
in meinen Fäden zu ihren
Herzen, ihren Händen und Füßen

von meinem Wissen zu ihrem
Wissen, in einem Knoten
von jedem zu jedem

Was eins ist, ist er selbst
aber wer einen anderen kennt
ist zum Teil auch dieser Andere
er ist auch das, was anders war
bis zu diesem Moment

Und man beobachtet das, es dämmert
dem und man wächst

Das ist interessant, wir erzählen es
weiter in Geschichten über Menschen
und die Götter, die sie sich vorstellen:
je mehr, desto mehr Freude
und Humor dank der Unterschiede

Und der Trick besteht darin, zu lernen
zu erkennen, dass jeder alles ist

Deshalb, ja, deshalb gab es
für die bösen Söhne am Ende
ihres turbulenten Lebens ein Fest
im Himmel, während die guten Söhne
in die Hölle gebracht wurden

Und der höchste Gott lachte
über ihre Illusionen

Viel tun gibt viel
-- egal ob man Muskeln nutzt

oder nur riecht
oder zuhört --

Viel tun gibt viel
zum Nachdenken und wenig Handeln

Es prallt Gedanken herum
zwischen Sollen, Wollen und Können

oder es kriecht von Bild zu Bild
bis es in Abwesenheit stillsteht

weil dein abgenutzter Körper ruht
aber dein geistiges Leben leidet

darunter, du widerkaust lediglich
alte Informationen, inventarisierst

dein Wissen mit Indizes
um alles für Fremden aufzubewahren

du baust Tausende von Tore
zu ihrer Seele, meine, als ich noch lebte

Ich kann nicht sagen ich
lebe hier, nur hier
leben wir, wir müssen

uns innerhalb der Mauern
von Mahlzeit zu Mahlzeit
beschäftigen

Einmal in der Stunde eine
Praline, dreimal im Jahr
Alkohol, allerdings viel Kaffee

um nicht depressiv zu werden
Manche machen Musik, für Fans
gibt es ein Meerschweinchen

Es lauern Argumente
wenn man nicht nachdenkt
über Frieden und darüber

wie die Menschen ihn eines Tages
erleben werden, Gehirne zwingend
freiwillig angepasst, vielleicht

wird es dann ebenfalls
keine Mauern mehr geben
keine Menschen wie uns

Innerhalb der Ufer des Gesetzes
gehört alles jedem
Pflichten werden auferlegt
Rechte muss man nehmen

Ich sehe mich klein
von den hohen Türmen aus
wo Minister schweigend warten
auf Befehle von oben

Die Pläne sind fertig
die Würfel rollen
über das fein gekämmte Tuch
zu Großes Haus oder Südwind

Der Adjutant unterzeichnet
den bedächtig vorbereiteten Zug
eines weiteren neuen Gesetzes
für Volk und Vaterland

Statistiken sind die Waffen
Sie beweisen, wer fehlt
sie beweisen den Gewinn
für alle

Man muss keinen Turm bauen
um Menschen zu beobachten
die Harmonie und die Schönheit

eines Dorfes und einer Stadt
die Reibeflächen und die Gesetze
der Anziehung und Rückstoß

In welcher Kleidung auch immer
gibt es Versammlungen
von Seelen, die spüren

eins zu sein, ohne zu wissen
wie das funktioniert, wie das
organisiert werden kann

Es ist eine große Frage
von zu kleinen Gruppen
um wirklich eins zu sein

Das Denken über das Leben ist die beiden
so weit wie möglich zu trennen
Abstand nehmen, eine ungehinderte Sicht

von einem Elfenbeinturm
beobachten mit allhörenden Ohren
und Augen, die alles erkennen

und verstehen können
jedermanns tägliche Ignorierung
der tödlichen Sünden, diese alten

Lektionen über den Hochmut
sich höher zu achten und zu denken
selbst besser als andere zu leben

immer wieder eindeutig gemessen
auf einem eigenen Maßstab
den man von Zeit zu Zeit nachprüft

indem man den Turm hochklettert
um die Dummheit der Menschen
zu betrachten und darüber zu stehen

Die Hexe in mir schläft
in Samtlaken, sie verführt
meinen lieben Mann in Arbeiten
in unserem eigenen kleinen Haus
am Ufer des Mississippi in Louisiana

aus eigener Kraft verdient
an den Begierden der Männer
Ich war beliebt, hab alle
meine Sünden genossen
solange ich sie brauchte

denn es gelingt nicht
den Spruch zu organisieren
an den niemand glaubt
außer meinem lieben Mann
der mich nicht verlieren will

Brüderlich werden wir teilen
ohne Gier oder Wut
ohne Völlerei und Eifersucht
Nur den Luxus der Faulheit
behalte ich noch eine Weile

Das Paradies ist gepflastert, überall
kann man jetzt vor der Tür parken
Rosa Wände und Plastikblumen:
Orte, an denen Menschen gerne sind

Ist es nicht Schade, dass man nur im Nachhinein
seine Augen für das öffnet, was man hatte?
Das Paradies ist gepflastert, überall
kann man jetzt vor der Tür parken

Alle Bäume wurden gerettet, komm und schau
in den Gewächshäusern des Museums!
Es ist nicht teuer, sie alle zu sehen
und es gibt auch Schmetterlinge und Bienen!

Die Gewächshäuser sind überall, keine Punkte
auf den Äpfeln, sie werden nicht einmal braun
Aber letzte Nacht schlug die Tür zu
und mein Liebling fuhr in einem großen Taxi weg

Ich traf jemanden und fragte
Wo gehst du hin? Ist etwas los?
Es gibt dort ein großes Feld
auf dem ich singen werde
um meine Seele zu befreien

Die Menschen sind aus Gold, Sternen-
staub im großen, großen Feld
- endlich wieder im Garten
Oh, kann ich mit dir kommen?
Weg aus dem Smog!

Wir wirbeln einfach
in aussichtslosen Nebeln herum
aber sehr vielleicht
ändert sich etwas
in der Zeit, oder in mir

Die Armee wirft keine Bomben
mehr, sondern Essen und Getränke
auf alle hungrigen Menschen
ohne Geld, teuflisches Geld
- endlich wieder im Garten

Eine Frau auf dem Mittelstreifen
der Autobahn, ich kenne sie
Sie sieht aus wie ich, wie das Gesicht
neben mir in der Seitenscheibe

Sie kommt näher und beugt sich
nach vorne an meinen Blinker
Im Dunkeln hinter meinem Steuer
breche ich aus in Schweiß

Junge, was machst du hier?
Ich drehe mich im Grabe herum
von all meinen Sorgen
um dich

Mama, ich werde hart arbeiten
und dann werde ich reich
Ach Junge, weißt du nicht?
Das ist der Weg zur Hölle

Auf deiner Reise durch dürre Armut
von der Wüste bis zur Quelle
hast du dich verirrt, du bist abgebogen
zur Hölle

Der Fluss ist voll, er ist nicht trocken
obwohl er nicht fließt, er siedet nur
brausend von allen denkbaren Giften

Ich sehe es Tag und Nacht
aber das Licht der Freude
wurde in der Finsternis gelöscht

Menschen haben mehr Angst als sie zugeben
wollen, und die Androhung von Gewalt
hat ihnen das Lachen abgewöhnt

Die Vernunft läutet die Alarmglocken:
dies ist kein technologischer Fehler
nein, dies ist das Tor zur Hölle

Der Glaube an ein glückliches Ende verstopft
die Straßen, du kannst nichts tun
gegen die Haufen von Papierplänen

Achte darauf, was mit der Welt passiert
bitte, pass auf, wohin dies geht
bevor es zu spät ist

Dies ist kein Weg vorwärts, nein nein
dies ist eine Straße, wirklich eine Straße
eine Straße zur Hölle

Wir bewundern den Sternenhimmel
die blühende Erde und uns selbst
und wir schließen: Gott

ist nicht fähig
etwas Verbesserliches zu schaffen
also muss der Mensch gut sein

Unsere Moral geht weder rückwärts
noch vorwärts, noch nach oben oder unten
sondern links und rechts, seitwärts

hin und wieder, von Mensch zu Mensch
zwischen hart und weich, Lieb und Leid
jung und alt, weise und dumm

jeden Tag damit beschäftigt
für uns selbst zu sorgen
und ein guter Nachbar zu sein

Wir tanzten zu einem neuen Jahr
in der Utopie der Musik
und die immergrünen
Lieder von Liebe, Leid
und Sehnsucht
die in unseren Lungen leben

und unvorhersehbar plötzlich
aus den Tiefen unseres Atems
herauskommen
streichelnd oder stürmend voller
Erlebnisse, die uns spüren lassen
wer wir sind und wo-

rum es geht, die Ewigkeit
unseres Lebens zu pflücken
im Strom unseres Atems
der auch der Atem anderer ist
während wir völlig
in unserer Anwesenheit aufgehen

Egal wie anders die Menschen sind
als das, was ich über mich selbst denke:
wenn ich darauf achte, dann weiß ich
dass die Unterschiede nichts ausmachen
dass das, was in ihrem Verhalten auffällt
meine eigene Aufmerksamkeit widerspiegelt

Diese Zeiten, als ich verliebt war
hörte ich es in einigen Liedern
erkannte ich es in Filmen, und manchmal
rezitiert jemand ein Gedicht
mit genau den richtigen Worten

die Kontakt herstellen und Energie
fließen lassen auf einem Grundton
der uns zusammenbringt, das Zusammen
das ich oft ignoriere

Dort drüben ist wurzeln riskant
Dünger und Regen sind ungewiss
Erde kann weggeschaufelt
und erschöpft werden, du selbst
ausgegraben oder herausgerissen und
das Schlimmste ist, dass du das weißt

Hier ist die freie Welt
Hart und unfruchtbar
Beton, Stahl und Plastik, Wände
um kleine Räume und geschlossene Türen
Stacheldrahtrollen an den Grenzen
und unbarmherzige Bürokratie

Neben mir überleben Arme
und Beine mit hässlichen Narben
Sie umschlingen mich leidenschaftlich
mit Händen und Füßen, wurzeln
in meiner Beachtung und ernähren sich
von meiner Freundlichkeit

Unser schönes Leben, eingepackt
gegen die Kälte, die zurückkommen kann:

Bohnenbüchsen, alte Zeitungen
kaputte Kleider, Marmeladengläser
bis unter die Decke
das harte Land, und die harte Hand
der großen Führer, und der kleinen
die für ihren eigenen Vorteil kämpften
die Helden aus Stahl, später aus ihrem Haus
und aus den Büchern gerissen

Aber wir sind immer noch da
in unserem muffigen Haus
wir teilen noch - ein schönes Leben

Der reisende Mensch schuf
das Gasthaus, später auch das Café
und er sah, dass es gut war

Die Wälder wurden gefällt, die Bäume
zersägt, gezimmert und geputzt
- eine Bank, auf der ich sitze

im hinteren Teil des Cafés, mit Leute
die über die Besonderheiten ihres Lebens
sprechen und mich fragen, was ich weiß

über meine Arbeit, ist es mehr
als das, was ich tue? Und wohin
reicht ihr Einfluss?

Was ist unser Platz
im All, was ist der Sinn
unserer Mühe?

Rollwagen am Kai, Touristen
Sie gehören dazu, wenn man hier lebt
Magerer Hans aufrecht auf seinem Fahrrad
jeden Morgen dreimal um den Block
nachmittags zu Fuß umgekehrt
Und Mario, der Straßenredner
mit seinem Hund. Sie gehören dazu

Die Kinder, die Arschbomben springen
neben Partygästen in ihrer Slup
Wir selbst, wenn wir in den Urlaub gehen
in Flugzeugen alle zwei Minuten niedrig
über den Häusern gegen den Wind
Die Radfahrer mit ihren Vorfahrtsgesichtern
Gewöhnliche Menschen, die hier leben

Die Amerikaner vor ihrem Café
an der Ecke, wo die Gläubigen saßen
als die Kirche mit dem Turm noch da war
Rote Mia, die pflichtgetreu um die Mülleimer
herumschlurft, die sie sauber hält
Und Nachbarn, die sich wieder streiten
Alle gehören sie dazu

Wir leben hier, und überall
ist die Welt unangepasst, also
fange ich auf der Straße an, bei mir
bei ihnen und bei dir: Hallo!
Guten Tag hier
wo wir zu Hause sind und wünschen
dass alles verschieden bleibt

Mit dem Erlös kaufte er die Bank
das Wasserwerk und Computerhallen
Modernes Monopoly. Er investierte
in fortschrittliche Filter und das Internet

Mit einem Augenzwinkern behielt er seinen Titel
Hauswirt. Ach, die guten alten Zeiten
Jetzt sind wir die Eigentümer, wir zahlen
die Abonnements und begleichen unsere Schulden

Es läuft gut, immer weniger
Mitglieder sind aktiv, im Abseits wird geredet
und eigennützige Eigentümer
sammeln Vollmachten

Der Verwalter handelt
opportunistisch und folgt
der Außenwelt
Es gibt einen Ruf

nach einem anderen System:
bei so geringer Beteiligung
reicht eine Machtübertragung aus -
blanko, bis die Geschäfte erledigt sind

Wenn ich jemanden nicht verstehe
was ihn antreibt
was er zu gewinnen glaubt
was er selbst denkt

über sein Leben und
über mich, den Fremden
der ich, ja ich, bin
in seinen Augen

dann muss ich die Schwellen überschreiten
um die nicht verstandenen Interessen
anderer kennenzulernen
sie selbst kennenzulernen

Wenn ich absehe
von der Anstrengung
Kontakt aufzunehmen
gibt es keinen Frieden

denn wir leben zusammen
auf der Erde, es gibt nur eine
Welt zu gewähren
an einander

Weil er der stärkste war
der reichste, der grausamste, der Mann
der es konnte, war er der König
unsere königliche Körperschaft
der beste Schutz
den wir geschützt haben

Wir gediehen gut
unsere Körperschaft wurde ein Riese
wir haben immer mehr Gesetze geschrieben
in denen Selbstinteressen genauso
verdünnten wie unser Gefühl
ein starker Körper zu sein

Ja, es gibt andere Körper
manchmal Gegner ohne Respekt
vor uns und unseren Bedürfnissen
mit einem aufgeblasenen Körper
der stark ist und Millionen fried-
liebender Menschen vernichtet

Es gibt schon Gesetze dagegen
aber nur der Zahn der Zeit
wird etwas daran ändern
und bis dahin müssen wir
ein hässliches Gesicht machen
im Bewusstsein, dass wir anders sind

Die Menschen hier
sind nicht ganz erwachsen
Sie leben über Unannehmlichkeiten hinweg

Also werde ich es regeln
Wie ein Elternteil zu ihrem Besten
Kommentar gehört dazu

Das macht mir nichts, wir müssen weiter
Wer nicht handelt, wird betätigt
und meine eigenen Vorlieben
kommen nicht aus heiterem Himmel
Ich habe Erfahrung

Ich hoble und wische die Späne weg
Ich bin ein Macher, tat-
kräftig, kein milder Arzt
der verängstigte Patienten
mit teurem Trost beruhigt

Ich weiß, was ich tue, es gibt Ziele
zu erreichen und Welten zu gewinnen
mit Ambition

der Keim meiner Missetaten
mein verspotteter Hochmut
etwas erreichen zu wollen

Ich bin nicht eitel, ich bin edel
über jede Kritik erhaben
Ich kenne die Welt, die Menschen

mit ihren kleinen Seelen
ihrem kleinen Verstand
und kleinen Sorgen

Ich verstehe sie, ich sehe
die Schuld und die Scham
mit der sie sich bestrafen

für ihre Lügen
um die Leichen in ihrem Schrank
verborgen zu halten

die ich ja erraten kann
und flüsternd weitergebe
wie ein Geschirr, ein zwingender Blick

Genau so funktioniert es
Dank dieser Keime
bin ich vorbildlich

Die Keime meiner hoch-
mütigen, hochwürdigen Ideen
So praktisch, meine Verleumdung

Hinter Glittern und Gold
muss sich doch Elend verbergen
oder?

Wir reden darüber
sobald es etwas Verdächtiges gibt
Ein Kind, das zu Hause bleibt

Oma, die eine Woche übernachtet
eine neue Betreuerin
oder eine lange Geschäftsreise

Nenne es Klatsch
Er ist das Bindemittel
unserer Nachbarschaft

Und wir wissen sehr gut
dass es möglich ist
dass sie nicht wahr sind

Und das ist der Keim
der Keim unserer Verleumdung
Unsere Missgunst

Immer nur Freude und Glück
wäre langweilig, aber was kann ich
über etwas wissen, das nicht vorkommt?

Es wäre auch ungerecht, ja
unerträglich, wenn Märchen
real sein könnten

Ich gönne meinen Freunden alles
solange wir zusammenpassen
und sie nicht prunken

mit ihren Kindern
Schäfchen im Trockenen
oder anderen Wohlstand

Ich meide Nachbarn und Kollegen
die gerne mit Errungenschaften
und Neuigkeiten prahlen

Ich kann diese Dinge vermissen
aber die Gewissheit von Gustav Gans
dass es immer genug geben wird

den Segen von Glücksfälle
den hätte ich gerne
Und darin liegt der Keim

der Keim meiner Missgunst
meine Habgier, damit ich zeigen kann
dass ich gesegnet bin

Wir leben einfach, genug
ist genug für mich, und Reserven
sind deiner Meinung nach notwendig

Alles ist versichert, zum Glück
keine Kredite, wir arbeiten hart
weil man sonst nichts hat

Die Kinder haben ihr eigenes Leben
sie werden nicht für uns sorgen
und bitten bereits um einen Teil

ihres Erbteils, aber es steckt fest
in Stein, in Tresoren und in deinem Kopf
der auch die Deckungen decken will

Ein Mensch soll erwachsen werden
und für sich selbst sorgen
seine eigenen Früchte ernten

obwohl wir mehr teilen könnten
und uns auf gegenseitige Hilfe verlassen
nicht nur auf unseren eigenen Charakter

in dem der Keim liegt
der Keim der Habgier
Unsere Angst

Die Nacht ist sicher. Komm
Was auch immer schiefgeht
du hast getan, was du konntest

Komm. Du wünscht zu viel
Liebe und Wertschätzung
von anderen füreinander

und weniger Regeln
weniger Regler
die im Weg stehen

und wie Marionetten
über deines Schicksal entscheiden
Fehler sind verboten

Sie sind im System
und daran wird gearbeitet
Komm. Vorbei ist der Tag

in dem der Keim liegt
der Keim deiner Angst
Deine völlerische Liebe

Hand über meinen Mund, ich lache
über das böse Kind
das du bist, das alles so will
wie es sein sollte

eine bessere Welt
Gerechtigkeit, Gleichheit
und Brüderlichkeit, jetzt!

Kein Ideal mehr
das Mitmenschen leiden lässt
um selbst an nichts zu mangeln

So unreif, nicht du
deine Beschwerde, dein Wunsch
nach mehr

mehr Solidarität
mehr Harmonie
mehr Selbstkritik

Ich weiß, der Keim
deiner Völlerei
die das alles will
ist deine süße Wut

Ich wage es, bei dir ins Bett
Dein großer Mund ist zu klein
für die Welt, dein Herz zu groß

für mich, hier bin ich
Erzähl nur, dann träume ich
mit dir, von dir

in einem purpurroten Mantel
das Fell der Unschuld und Macht
Sehr diskret, sehr diskret

übst du Rache
auf jeden, der nicht aktiv wird
und alles einfach geschehen lässt

Du erteilst weise Anordnungen
die deine Agenda tarnen
Viel Aufwand für nichts

denn obwohl du sie verabscheust
sind sie keine andere Art
sind sie wie du

nur nicht wütend genug
um entscheiden zu können
was wichtig ist

Das ist der Keim
der Keim deiner Wut
Die Passivität aller

Verzeihung
ich möchte nicht wegerklären
dass ich Zeit brauchte

um die Konsequenzen
des einen oder anderen
zu ordnen

Vielleicht ist der Schein gegen mich
aber ich habe mich nicht herausgehalten
wirklich, ich bin nie abwartend

Ich schaue nicht weg
ich schaue gerade gründlich hin
für ein wohlüberlegten Entschluss

denn es passiert so viel
und oft gibt es keine klare Linie
in allen Details

Und ich möchte nichts falsch machen
Das ist der Keim
meiner Passivität

Meine Abneigung gegen Missetaten

Der Mensch ist ein wildes Tier
in einer Herde, einer Gruppe
die sich organisiert
um gezähmt zu werden

aber es ist nicht einfach
die Systeme richtig hinzubekommen
Es gibt unerwartete Auswirkungen
oder einengende Anforderungen

Niemand ist verantwortlich
Führer absetzen, Diktatoren
töten, macht nichts
Das Volk toleriert den Nachfolger

Hilfe ist nötig
Von außen, aber
die Grenzen sind tödlich
für die Menschlichkeit

Also muss ich kleine Dinge
schätzen, einen Blick
die Wolken, einmal frisches Brot
und träumen, was verboten ist

Liebste, die Erde wird kalt
wir müssen etwas machen
uns zur Hand nehmen
Die Führer laufen weg

in verschiedene Richtungen
von den Wünschen ihrer Folger
geleitet, so läuft das immer

was auch immer du darüber denkst
Gab es nur Schutzengel
mit Macht, nicht die Schriftsteller

die sich in diesem Café treffen
nein, ein Wächterrat
für Präsidenten und Gelehrte

die Graphitpulver auf dem Nordpol
entladen möchten, Atombomben
darauf werfen, oder einen Damm bauen

in der Beringstraße, mit Pumpen
auf friedlicher Atomenergie
die die Arbeit erledigen

Aber... wir alle zusammen, wir müssen es
selbst tun, uns gegenseitig überwachen
mit Flügeln aus Mitgefühl und Vernunft

Die Sonne ist ein Taucher
im Westen, unerreichbar
für den Mond, seine Haare
färben rot vom Verlangen

Und rot färben die Trauben
im Tal mit den Leuchttürme
entlang des Sumpfflusses
im Land in der Mitte

zwischen Pol und Äquator
Die Tage sind kurz
Mit den Nachbarn trinken wir
den vorjährigen Wein

dunkel wie die Nächte
Der Mond küsst die Sonne
aus ihrem Schlaf, küsst sie
küsst, küsst sie zurück

Wir feiern, verwöhnen
einander mit Gemeinsamkeit
Chöre ziehen von Haus zu Haus
und wir essen Kuchen

Mama war zur Arbeit
wir saßen zu Hause
konnten nicht raus
Schnee, keine Schuhe

Stille überall
Angst vor der Polizei
und verdrängter Wahnsinn
der Verlangen erwürgt

ohne sie zu töten
unmögliche Liebe
nur die täglichen Kartoffeln
und Hoffnung auf etwas

von den wiederholten Versprechen
für uns, den Kindern, und nun
da wir nicht mehr Kinder sind
für unsere Kinder

Träume in mir

Du versteckst dich
hinter einem Schild, harter
Mann mit Speer

Du willst mich schon
aber du bist von deiner
vorherigen Freundin gewarnt

Die Welt kannst du bekämpfen
wer du bist, willst du bekämpfen
für Ideale, Amma oder mich

aber um die Liebe, um mich
kannst du nicht kämpfen, ohne sie
ohne mich, zu verletzen

oder deine Macht aufzugeben
Du kannst deine Träume in mir
sehen, aber ich existiere nicht
v in deinen Träumen, harter
Mann mit Speer, harter
Mann mit Speer